Eurocode 2 – Brandbeanspruchte Betontragwerke

Die brandschutztechnische Bemessung von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken erfolgt nach Einführung der europäischen Bemessungsnormen nach den Vorgaben der DIN EN 1992-1-2. Neben der bereits aus der bisherigen Brandschutznorm DIN 4102-4 bekannten Bemessung mit Tabellen können nun auch vereinfachte und allgemeine Rechenverfahren für den Nachweis eingesetzt werden. An der Weiterentwicklung der allgemeinen Verfahren wird bereits heute gearbeitet.

Nach DIN EN 1992-1-2 ist es gegewärtig möglich, ein Verfahren zur Bestimmung einer adäquaten Leistungsfähigkeit des Bauwerkes und seiner Bauteile bei einem tatsächlichen Brand einzusetzen, auch wenn die Modelle nicht alle Parameter explizit berücksichtigen können. Damit ein Verfahren als Allgemeines Rechenverfahren angewendet werden darf, muss der den Nachweis über die Genauigkeit des Berechnungsmodells auf der Basis von Versuchsergebnissen geführt werden. Die kritischen Parameter müssen mit Hilfe einer Verträglichkeitsanalyse untersucht werden.

Wissenschaftler der University of Liege entwickelten nun ein weitergehendes Modell [cite source=’doi‘]10.1016/j.firesaf.2012.02.001[/cite], dass das instationäre Kriechen bei Beton berücksichtigt. Das Modell wurde in das an der University of Liege entwickelte Programm SAFIR implementiert und anhand der Ergebnissen bei Untersuchungen der spannungsabhängigen Dehnung von Betonzylinder bei verschiedenen Temperaturen und Krafteinwirkungen validiert. Mit ihrer Arbeit konnten die Wissenschaftler nachweisen, das mit dem von ihnen entwickelten Modell das Materialverhalten von Beton noch besser beschrieben werden kann.

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