less waste, better results

Ein Welttag soll an internationale Themen und aktuelle Probleme erinnern. Seit dem ersten ausgerufenen Welttag im Jahr 1947 gibt es von den Vereinten Nationen (UN) und ihren Unterorganisationen ca. 70 offzielle Welt- und Internationale Tage. Neben den von den Vereinten Nationen ausgerufenen Welttagen ist es in Mode gekommen, dass auch andere Organisationen und Verbände „Welttage“ ausrufen. Heute am 14. Oktober wird von der Internationalen Organisation für Normung (ISO), dem International Engineering Consortium (IEC) und der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) ausgerufenen Weltnormentag unter dem Motto „Bessere Ergebnisse mit weniger Aufwand – Effizienzsteigerung durch Normen“ begangen.

In ihrer Botschaft zum Weltnormentag weisen die Präsidenten der internationalen Normungsorganisationen ISO, IEC und ITU darauf hin, dass „Internationale Normen für die Effizienzsteigerung unverzichtbar sind. In Zeiten globaler Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und finanzieller Unsicherheit rückt das Thema Effizienzsteigerung immer weiter in den Vordergrund. Unternehmen sind aufgefordert, bessere Ergebnisse mit weniger Aufwand zu erzielen.

Ingenieurmethoden nach Norm?
Was bedeutet das diesjährige Motto „Bessere Ergebnisse mit weniger Aufwand – Effizienzsteigerung durch Normen“ für den Bereich des Brandschutzes?

Vor 37 Jahren beschloss die Kommission der Europäischen Gemeinschaften, für das Bauwesen ein Programm auf der Grundlage des Artikels 95 der Römischen Verträge durchzuführen mit dem Ziel, der Beseitigung technischer Handelshemmnisse und die Harmonisierung technischer Normen. Am 1. Juli 2012 wurden nun die europäischen Bemessungsnormen – Eurocodes – als Technische Baubestimmungen in den Bundesländern eingeführt. Neben Normen zur Bemessung enstanden auch eine Vielzahl von Prüf- und Produktnormen.

Als einen Vorläufer heutiger ingenieurmäßiger Verfahren kann die im Jahr 1982 in einer ersten Fassung erschienene Norm DIN 18230 Baulicher Brandschutz im Industriebau betrachtet werden. Anhand eines einfachen Verfahrens war und ist eine einheitliche brandschutztechnische Bemessung von Industriebauten mit festlegbarer Brandbelastung in bezug auf die Standsicherheit im Brandfall im Sinne des Bauordnungsrechts möglich.

Seitdem haben sich die Werkzeuge und Modelle zur Beschreibung und Berechnung von Brandszenarien sowie dem temperaturabängigen Verhalten von Baustoffen und Bauteilen weiterentwickelt. Für die Anwendung von Ingenieurmethoden des Brandschutzes befinden sich im deutschsprachigen Raum derzeit zwei Vorhaben in der Bearbeitung.

Das Arbeitsgremium NA 005-52-21 AA arbeitet derzeit an einer Rahmenrichtlinie für das ingenieurgemäße Vorgehen bei der Erstellung von Brandschutzkonzepten zur Erreichung bestimmter Schutzziele des Brandschutzes. Die Norm soll Empfehlungen und Leitlinien für die objektbezogene Anwendung von wissenschaftlichen und ingenieurgemäßen Arbeitsprinzipien auf dem Gebiet des Brandschutzes beinhalten.

Für die Berechnung der äquivalenten Normbranddauer und des Wärmeabzuges nach DIN 18230-1 auf der Basis von Brandsimulationen erarbeitet das Arbeitsgremium NA 005-52-41 AA derzeit an der Norm DIN 18230-4. Diese Norm soll die Eingangsparameter und Rechengrößen für die Berechnung festlegen.

Ob diese Normen zukünftig im Sinne des Motto des diesjährigen Weltnormentages eine Verbesserung in Bezug auf die Ergebnisse und den notwendigen Aufwand bringen, kann heute natürlich niemand sagen. Trotz dem Ziel von Brandschutzingenieuren durch die Betrachtung und Beurteilung von möglichen Szenarien in der Zukunft bereits heute die notwendigen Maßnahmen zu bestimmen, kann erst in ein paar Jahren rückblickend gesagt werden, ob die derzeit in der Bearbeitung befindlichen Normen diese Ziele erreichen. Vielleicht wäre es für die heutige Normungsarbeit hilfreich, wenn einmal die bereits bestehenden Normen und Richtlinien diesbezüglich untersucht und betrachtet werden. Diese Untersuchungen könnten sicherlich wertvolle Erkenntnisse für die heutige Normungsarbeit liefern.

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