Die FDS-Entwickler haben ca. ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung von FDS 6.1.2 einen größeren Versionssprung auf die Versionsnummer 6.2.0 vollzogen.
Ein Grund für den Versionssprung von 6.1.x auf 6.2.x ist unter anderem ein unschönes Problem in FDS 6.1.2, an dessen Lösung die Entwickler über 4 Monate gearbeitet haben.
Dan Swenson von Thunderhead Engineering hatte im Dezember 2014 einen einfachen Testfall eingereicht, in dem er die Massenanteile der Umgebungsluft, des Brennstoffes und der Verbrenungsprodukte auswertete. Summierte er alle Massenanteile auf, ergaben sich immer wieder Summen > 1.
Die Diskussion auf dem Weg zu einer Lösung (FDS 6.2.0) ist wirklich lesenswert und zeigt wie die Entwickler die Vor- und Nachteile der verschiedenen Lösungsansätze gegeneinander abwägen und auf dem Lösungsweg die unterschiedlichsten Probleme entdecken.
Weiterhin wurde auszugsweise ein Fehler im Deardorff-LES-Modell behoben, die Restart-Funktion verbessert (hier steuerte das Forschungszentrum Jülich wesentliche Teile bei), der Strahlungslöser RADCAL um weitere voreingestellte Brennstoffe erweitert sowie auf den Fortran-2008-Standard umgestellt und MPI stabilisert bzw. mit OpenMP in eine Programm-Version zusammengeführt. Zukünftig wird es also keine speziellen MPI, OpenMP oder seriellen Programm-Versionen mehr geben.
FDS 6.2.0 steht als 64-bittige Version für Windows, Linux und Mac OS X zum Download bereit.
Aufgrund der behobenen Fehler und stabileren Funktionen sollte die neue Version zeitnah installiert und genutzt werden.