Kann Kooperation die Räumung im Notfall verzögern?

Emilio Cirillo von der Sapienza Universita di Roma und Adrian Muntean von der Eindhoven University of Technology gehen dieser Frage im Rahmen ihres bei Elsevier eingereichten und vorab auf arXiv, dem Dokumentenserver für Preprints, veröffentlichten Artikel ein. Anhand eines Zellularmodells und wenigen Grundregeln wurde untersucht, ob bei eingeschränkter Sichtbarkeit der Ausgänge die Kooperation von Personen bzw. Bildung von Gruppen sich als richtige Strategie erweist, einen definierten Bereich in einer angemessenen Zeit zu verlassen.

Das von Cirillo und Muntean angenommene Untersuchungsszenario sah vor, dass aufgrund des Ausfalls der Beleuchtung, dichtem und reizendem Rauch oder dem Ausfall von akustischen Systemen die Ausgänge in einer U-Bahnstation bzw. einen Tunnel nicht sofort erkennbar waren. Darüber hinaus sollten die Agenten keine Vorkenntnisse über die Geometrie des Raumes haben. Durch eine statische Auswertung einer durchgeführten Monte-Carlo-Simulation der relevanten Parameter zur Beschreibung des Kooperationsverhaltens wurde die Auswirkung auf die Räumungszeit untersucht. Wann und bei welchem Grad des Kooperationsverhalten es unter bestimmten Situationen zu einer Verlängerung der Räumungszeit kommt, konnte nicht abschließend erklärt werden. Die Autoren sehen in diesem Fall weiteren Untersuchungsbedarf.

Grundsätzlich ist bei diesem Preprint zu hinterfragen, ob das gewählte Vorgehen dafür geeignet ist, das Verhalten von Personen in den von den Autoren angedachten Szenarien zu untersuchen und zu beschreiben. Es stellt sich die Frage, welche Eigenschaften bzw. Parameter notwendig sind, das Verhalten von Personen näher zu beschreiben?

Literaturhinweise

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